Eine große Feier, eine Kunstausstellung und sogar ein eigenes Theaterstück gab es zum Abschied für den stellvertretenden Schulleiter des Landschulheims Marquartstein, Martin Bauhofer, der in den Ruhestand geht.

Schulleiter Christian Czempinski beleuchtete in einer philosophisch humorvollen Ansprache die verschiedenen Aspekte des Abschiednehmens und zeigte anhand kleiner Beispiele die „motivatorische Führungskraft“ Bauhofers auf.

Sein Stellvertreter, so erklärte er, sei Lehrer geworden, weil ihm etwas an den jungen Menschen liegt, weil er ihnen Substanzielles vermitteln wollte, nicht nur Fachliches. Bei allen kulturellen Veranstaltungen sei er da gewesen, da ihm die umfassende, kulturelle Bildung wichtig ist. Auf Bauhofers Initiative hin seien die Kulturräume des Landschulheims als Ort der Begegnung und „Herzkammer LSH’scher Kultur“ entstanden. Zur Erinnerung an ihn werde der Weg hinauf zum Fest- und Speisesaal in den „Martin-Bauhofer-Weg“ benannt.

„Sie haben dem Freistaat Bayern mit ganzem Herzen, mit vollem Einsatz und mit aller Kraft 27 Jahre lang gedient. Sie haben Ihre Pflicht ohne Aufsehen um Ihre Person, ohne Allüren, ohne Larmoyanz tagtäglich erfüllt“, so versetzte Czempinski Bauhofer „in den ordentlichen und verdienten Ruhestand“.

Abschied auch für Sportlehrerin und Sozialpädagogin

Gleichzeitig mit Bauhofer wurden auch Rita Mader, die fast 40 Jahre lang Sport, Geografie, Natur und Technik unterrichtet hatte, sowie Maria Lermer, die 16 Jahre Erzieherin im Internat gewesen war, verabschiedet.

Schon längst vor der Erfindung „sozialer Netzwerke“, so verriet Sport-Fachbetreuer Matthias Ramoser über Rita Mader, habe sie ein „unglaubliches Netzwerk vom Einzugsgebiet der Schule mit sämtlichen, auch höchst sensiblen Daten im Kopf administriert“. In ihrem stets offenen Haus in Übersee habe man nicht nur Kollegen, sondern auch Schüler treffen können, da ihre drei Töchter alle am Landschulheim Abitur machten.

Von Herzen kam die Lobeshymne von Internatsleiter Gerd Geigenmüller auf Sozialpädagogin Maria Lermer, die als Internatsleiterin nach Schloss Ising wechselt. Sie habe sich 16 Jahre lang nicht nur um die ihr anvertrauten Schüler gekümmert, sondern im Internat ganz selbstverständlich immer dort mitgearbeitet, wo Hilfe notwendig war. Sehr beliebt bei den Heimschülern waren ihre vielen sportlichen Angebote.

Für den musikalischen Rahmen der Feier sorgte die „Z-Band“ aus Lehrern (Andrea Zannantonio, Peter Straßer und Simon Ehrl) und Freunden der Schule (Horst Lehnert und Eduardo Demeir). Eine Kunstausstellung hatte Kunsterzieher Karl-Heinz Hauser organisiert. Zu sehen waren Tetraprint-Drucke der scheidenden Pädagogen, und wer wollte, konnte selbst auf einer Druckerpresse im Tetraprint „den Bauhofer drucken“, so Hauser.

Nach der offiziellen Verabschiedungsfeier ging es hinauf zum Festsaal, wo die Kollegen das Lehrertheater „Schreibtisch mit Aussicht“ aufführten. Begleitet von den begeisterten Reaktionen des Publikums stand Gymnasiallehrer Wilhelm Hofer, gespielt von Martin Bauhofer selbst, im Zentrum der Komödie. Das Stück zeigt, geschrieben und unter Regie von Sandra Altmann, wie Hofer von typischen Lehrer-Albträumen geplagt wird – seien es verheerende Probeaufsätze seiner Zehntklässler oder die Erdkundeprüfungen seiner Abiturienten.

Dazu versucht Hofers Frau Marie-Luise, gespielt von Ute Bauhofer, ihm ständig bei seinen Korrekturen behilflich zu sein, während sein übergewichtiger Sohn sich für nichts anderes als James Bond interessiert. Der Besuch der Nachbarin (Steffi Winter) und der Schwiegermutter (Karl-Heinz Hauser) machen das Chaos perfekt. Musiklehrer Michael Hiemke hatte passend James-Bond-Musik neu bearbeitet und spielte sie zusammen mit Peter Strasser an der E-Gitarre, Simon Ehrl am Bass und Benjamin Riegel am Schlagzeug. Nach dem tosenden Applaus wurde im Speisesaal des Internats bei guter Unterhaltung durch die „Castle Swing College Band“ noch lange weitergefeiert.

Bericht und Bild: Christiane Giesen

Impressionen von Herrn Bauhofers letztem Schultag: abschiedsfahrt.pdf

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